Was macht eigentlich… die iD-Agentur des Theologen Klaus Gerhards?
Vom Sektenbeauftragten zur eigenen Agentur
Gute Ideen fallen nicht vom Himmel! Wer sollte das besser wissen als ein Theologe, fragt Klaus Gerhards auf seiner Homepage. Seit 2006 ist der 53-Jährige mit seiner iD-Agentur selbstständig, entwickelt Kommunikationskonzepte und berät Firmen oder Verbände, wie sie auf die demografischen Veränderungen der Gesellschaft reagieren können. Im vergangenen Jahr etwa war die iD-Agentur-Ruhr an einem Projekt (Interkulturelles Audience Development) für sechs große Theater und ein Museum in NRW beteiligt. Außerdem schulte Klaus Gerhards niedersächsische Polizeibeamte.
Startpunkt in die Selbständigkeit war das Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z. Hier fand Klaus Gerhards ein Büro, nachdem er nicht mehr für seinen früheren Arbeitgeber, das Bistum Essen, arbeiten konnte. Der Grund dafür war eigentlich rein privat: Nach einer Scheidung heiratete Klaus Gerhards wieder. Eine Entscheidung, die die katholische Kirche nicht akzeptierte. Nach 16 Jahren als Sektenbeauftragter und in der Bildungsarbeit des Bistums gründete der Theologe 2006 seine eigene Agentur.
Damit begann der Aufbruch ins „Neuland Selbstständigkeit“. „Für diese Reise hätte ich eigentlich einen eigenen Coach gebraucht, der mich im ersten Jahr berät“, sagt Klaus Gerhards rückblickend. „Dann hätte ich mich direkt auf ein kleineres Büro beschränkt. So musste ich nach einiger Zeit umziehen, weil ich mich bei der Raumgröße überschätzt hatte.“ Die Anfangszeit als Unternehmer sei oft hart gewesen. „Da war es gut, dass ich wenigstens an Werbung sparen konnte. Der Name Triple Z und der Standort Zollverein sind einfach eine gute Marke, die sich leicht verkaufen lässt.“
Die Büronachbarn im Zentrum wurden mit der Zeit zu Freunden und Geschäftspartnern. „Erst haben wir uns gegenseitig Kaffee gekocht. Später haben wir ein gemeinsames Projekt umgesetzt: Einen Audio-Guide für Touristen im Ruhrgebiet.“ Von seinem damaligen Wohnort Oberhausen radelte der Theologe morgens in 40 Minuten zum Triple Z, mit dem Auto brauchte er nur die Hälfte der Zeit.
Heute rechnet Klaus Gerhards seinen Weg zur Arbeit nicht mehr in Minuten, sondern in Treppenstufen. Genau 26 Stufen sind es bis in sein Dachgeschoss-Büro im eigenen Haus in Dorsten. „Schweren Herzens habe ich mich nach fünf Jahren Triple Z für das Home-Office entschieden. Damit nutze ich den Platz im Haus und kann im Sommer auch mal im eigenen Garten arbeiten.“
Den Kontakt zum Triple Z pflegt Klaus Gerhards trotz seines Auszugs. Der Fensterprofi e.K. lieferte die Fenster für sein Haus, mit einigen ehemaligen Triple Zlern trifft er sich regelmäßig zum Essen.