Wenn der Alltag überfordert: Betreuungskanzlei Ueding neu im Triple Z
Wenn Daniela Ueding nicht mehr gebraucht wird, hat sie ihr Ziel erreicht. Als gesetzliche Betreuerin regelt sie das Leben von Menschen, die sich nicht selbst um alles kümmern können. „Aus ganz unterschiedlichen Gründen“, sagt die studierte Sozialarbeiterin. „Einige Menschen kommen im Alter nicht mehr zurecht, andere wegen einer Behinderung oder Suchterkrankung. Wieder andere haben einfach Probleme, Behördendeutsch zu verstehen und öffnen irgendwann keine Briefe mehr.“ Während einige nach einer gewissen Zeit wieder alleine klarkommen, brauchen andere dauerhaft Hilfe.
Struktur ins Chaos
Über 30 Menschen betreut Daniela Ueding aktuell. Hat sie eine Betreuung übernommen, verschafft sie sich zunächst einen Überblick über die Situation. „Mal bekomme ich dafür geordnete Akten, oft wurden ungeöffnete Briefe einfach in Plastiktüten gestopft.“ Daniela Ueding bringt dann Struktur ins Chaos. Häufig werden dann auch finanzielle Probleme deutlich, sodass sich Gespräche mit Gläubigern anschließen. „Wichtig ist mir, transparent zu arbeiten. Meine Betreuten hole ich nach Möglichkeit mit ins Boot, damit sie alle Vorgänge nachvollziehen können.“ Nicht immer ist das möglich, zum Beispiel bei dementen Menschen. „Einer meiner Betreuten wundert sich meistens, wenn ich ihn im Pflegeheim besuche. Hinterher sagt er immer: Da war wieder die nette Frau, die immer fragt, wie es mir geht und ob ich irgendwas brauche.“ Neben den Besuchen zuhause, begleitet Daniela Ueding betreute Menschen auch zu Behördengängen oder zu wichtigen Arztterminen.
Hohe Hürden für Betreuung
Eine gesetzliche Betreuung wird nicht leichtfertig angeordnet. „Häufig fällt im Krankenhaus auf, dass ein eingelieferter Mensch zum Beispiel verwahrlost ist oder mental nicht mehr in der Lage, das Leben zu organisieren“, erklärt Daniela Ueding. Wenn sich kein Familienmitglied kümmern kann oder will, stellt der Sozialdienst einen Antrag auf Betreuung. Meistens vergehen dann noch mehrere Monate, bis ein Amtsgericht Gutachten und Anträge geprüft hat und über die Betreuung entscheidet. Ein neues Gesetz stärkt die Selbstbestimmung betreuter Menschen und legt fest, welche Qualifikationen Betreuerinnen und Betreuer haben müssen. „Bis vor drei Jahren konnte fast jeder eine gesetzliche Betreuung übernehmen, was in einigen Fällen leider zu Machtmissbrauch geführt hat. Zu Recht gibt es nun deutlich höhere Anforderungen.“
Betreuungskanzlei auf der Lohnhallen-Galerie
Im März hat Daniela Ueding ihre Betreuungskanzlei vom Homeoffice ins Triple Z verlegt. Auf der Galerie der Lohnhalle hat sie ein Zwei-Raum-Büro angemietet. „Ich freue mich sehr über mein neues Büro und all die Möglichkeiten, die ich im Triple Z habe“, sagt Daniela Ueding. „Nun ist Platz für alle Akten und zwei Verwaltungskräfte, die ich demnächst anstellen möchte.“