Steigende Nachfrage: Hypnosezimmer wird zur Praxisgemeinschaft
Dr. Manuela Vanheiden ist mit ihrer Praxis „Hypnosezimmer“ seit zwei Jahren im Triple Z. Jetzt erweitert sie die Praxisfläche und ihr Angebot. Mit Sebastian Kunz bildet sie eine Praxisgemeinschaft, mit der in Zukunft noch mehr Klienten versorgt werden können.
Breiteres Angebot als Praxisgemeinschaft
Sebastian Kunz ist Heilpraktiker für Psychotherapie. 2011 kam er erstmals mit Hypnose in Berührung und entschloss sich daraufhin, eine Ausbildung zum Hypnosetherapeuten zu machen. So lernte er auch Manuela Vanheiden kennen: „Die Szene ist überschaubar, so dass man sich immer wieder begegnet. Umso mehr hat mich gefreut, dass wir hier im Triple Z nun zusammen arbeiten werden.“ Die beiden Therapeuten können sich gegenseitig unterstützen und schwierige Fälle besprechen.
Alternative zu Langzeittherapien
Vor fünf Jahren begann Manuela Vanheiden, die Hypnosepraxis nebenberuflich zu ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit aufzubauen. Heute ist sie Vollzeit in der Praxis tätig. Auch Sebastian Kunz ist derzeit noch nebenberuflich als Therapeut tätig, und hat bisher in einer Praxis in Gelsenkirchen gearbeitet. Beide bemerken eine steigende Nachfrage an Beratungs- und Therapieangeboten: „Es gibt eine psychotherapeutische Unterversorgung in Deutschland. Patienten haben oft sehr lange Wartezeiten, wenn sie kein akuter Notfall sind – in Essen sind es derzeit 6 Monate. Wir als Heilpraktiker für Psychotherapie können die Lücken füllen und effiziente Kurzzeittherapie mit Hypnose anbieten,“ erklären die Therapeuten die Situation. Das sei vor allem für eng getaktete Berufstätige attraktiv.
Ursachenorientierte Therapie
Sebastian Kunz und Manuela Vanheiden planen gemeinsame Aufklärungsarbeit zur Hypnosetherapie in Form von Infoabenden und einer Intensivierung der Netzwerkarbeit mit Kollegen aus der Umgebung. „Hypnose wird oft mit Spiritualität und Esoterik in Verbindung gebracht und hat durch die Show-Hypnosen, die man aus dem TV kennt, einen besonderen Ruf. Dabei ist Hypnose keine Glaubenssache“, betont Manuela Vanheiden. „Hypnose ist ein Werkzeug, mit dem der Klient in einen Trancezustand geführt wird, der oft mit Entspannung einhergeht. In dieser Trance können dann Verhaltensmuster und emotionale Zustände verändert werden. Der Klient muss das wollen und aufnahmefähig sein.“ Während der Hypnose bekommt er alles mit. „Wir arbeiten beide ursachenorientiert. Das bedeutet, wenn ein Klient zu uns kommt und das Problem oder die Angst schildert, dann gehen wir in den Sitzungen soweit zurück, bis wir die Ursache und den Auslöser für das Thema gefunden haben. Meist liegt der Moment in der Kindheit oder Jugend. Im Laufe der Jahre kann sich dies durch äußere Faktoren verändern und zum Problem werden, das manchmal sogar den Alltag bestimmt. Wir verändern dabei nicht die Erinnerung, sondern die mit der Erinnerung verbundenen Emotionen,“ erklärt Sebastian Kunz.
Regelmäßige Anfragen sind Therapien gegen verschiedenen Ängsten und Phobien, aber auch Unterstützung bei Veränderungen wie Rauchentwöhnung oder Gewichtsreduktion.
Seit kurzem arbeitet Dr. Vanheiden mit dem ZiFF zusammen. Dort bietet sie die Grundausbildung in Hypnose an. Der Kurs beginnt im September.
Erfolgreiche Therapiemöglichkeit
Der Erfolg von Hypnosetherapien spricht für sich. Vor allem Phobien wie die Angst vor Spinnen, oder Flugangst und Rauchentwöhnung funktionieren gut – wenn der Patient sich darauf einlässt und es wirklich will: „Wenn jemand sehr gerne raucht und mir vorschwärmt, wie er an einem Sommerabend auf der Terrasse raucht, dann würde ich ihm bei der Therapie etwas Schönes wegnehmen. Dann kann die Hypnosetherapie schon schwer werden oder auch nicht funktionieren,“ so Vanheiden. „Spinnenphobien konnten wir allerdings schon alle behandeln“, schmunzelt sie.
Kreativität zum Ausgleich
Im neuen Raum hat Manuela Vanheiden auch ein kleines Aufnahmestudio eingerichtet. „Zum Ausgleich von meiner Tätigkeit als Hypnose- und Psychotherapeutin besuche ich Kurse für Stimmbildung und Schauspiel. Dort kann man kreativ sein und die Übungen helfen mir, mein Berufsinstrument, die Stimme, zu trainieren“, sagt Manuela Vanheiden. Sie möchte die neuen Kenntnisse dazu nutzen, Audiohypnosen und Hörbücher einzusprechen.
Für Interessierte bietet Manuela Vanheiden auch einen Workshop zur Selbsthypnose an. Darin lernen die Teilnehmer, wie sie bei sich selbst einen Zustand tiefer Entspannung auslösen können. Der nächste Workshop findet im Mai in Gelsenkirchen statt. Anmeldungen sind über die Homepage möglich. Auch die Termine für die gemeinsamen Informationsveranstaltungen werden auf den Homepages veröffentlich.