Mortui vivos docent: Die Toten lehren die Lebenden

„Mortui vivos docent“ – diesen historischen Leitspruch der Anatomie hat die MoViDo GmbH zu Ihrer Philosophie erklärt und aus der Abkürzung ihren Firmennamen gebildet. Die Übersetzung, „Die Toten lehren die Lebenden“, macht das Ziel des neu gegründeten Unternehmens deutlich: Durch die Bereitstellung von Körperspenden soll die medizinische Aus-, Fort- und Weiterbildung nachhaltig unterstützt werden.

„Während die Organspende in der Bevölkerung gut bekannt ist, ist der Begriff der Körperspende nicht sehr geläufig“, sagt MoViDo-Geschäftsführer Ralf Schoppe (r.). „Hierunter versteht man, dass sich ein Mensch zu Lebzeiten entschließt, seinen Körper nach dem Tod zu wissenschaftlich-medizinischen Zwecken zur Verfügung zu stellen.“ Die Spender unterstützten damit die hohe medizinische Versorgungsqualität unserer Gesellschaft. Denn durch den medizintechnischen Fortschritt gebe es einen wachsenden Bedarf an Aus- und Fortbildung – auch für erfahrene Ärzte, die sich fortlaufend auf dem neuesten Wissensstand halten müssten. „Minimal-invasive Chirurgie oder eine neue Methode für die Implantation eines Herzschrittmachers kann ein Arzt nicht am lebenden Patienten üben“, erklärt Ralf Schoppe. „Körperspender ermöglichen das praktische Üben, das unerlässlich zum Erlernen der benötigten Fähigkeiten ist.“

Die MoViDo GmbH hat ein Körperspende-Programm ins Leben gerufen, um das Thema bekannt zu machen und die Zahl der Spender zu erhöhen. Hochschuleinrichtungen, medizinischen Verbänden und Anbietern von Forschungs-, Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen in der Medizin sollen die anatomischen Körperspenden dann unter der Obhut der MoViDo GmbH zur Verfügung gestellt werden. Allerdings müssen die Rahmenbedingungen den ethischen und qualitativen Maßstäben von MoViDo entsprechen. „Die Fort- oder Weiterbildung muss einen wichtigen medizinischen Sinn haben und der Nutzen für die Gesellschaft erkennbar sein“, sagt Ralf Schoppe. Ein ethisch-wissenschaftlicher Beirat trägt Sorge dafür, dass das Körperspende-Programm der MoViDo GmbH dem Willen der Spender sowie den medizinischen, juristischen und ethischen Normen entspricht.

Im August 2015 gegründet, ist die MoViDo GmbH eine der ersten privaten Gesellschaften in Deutschland, die Körperspenden annimmt. „Zwei Jahre lang lief die juristische Abklärung“, berichtet der MoViDo-Geschäftsführer. Eine Gewinnmaximierung strebt das Unternehmen nicht an. Gewinne sollen reinvestiert werden und für die Unterstützung studentischer Fortbildungen, für die Nachwuchsförderung junger Ärzte sowie gemeinnützige medizinische Projekte eingesetzt werden.

Die MoViDo GmbH gehört seit September 2016 zu den Unternehmen des Triple Z. Im Stellwerk kümmert sich ein fünfköpfiges Team um die Administration und die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für das Körperspende-Programm.

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