Was macht eigentlich… der Ingenieur Thomas Thimm und seine Elmec?

Die Nachfolge regeln

Den Auszug aus dem Triple Z im Jahr 2012 bedauert Thomas Thimm zwar aus mancherlei Gründen. Geschäftlich jedoch ging es seither rasant bergauf für den Dienstleister in Sachen Krane und Hebezeuge. In Essen hat die Elmec GmbH mittlerweile 13 Mitarbeiter, elf weitere Angestellte hat Thimm an seinem neuen Standort in Bremen.

 

„Sehr geärgert habe ich mich über unseren Umzug vor allem im Frühjahr 2014, als ich vom Besuch des niederländischen Königspaars im Triple Z gehört habe“, erinnert sich Thimm. Schließlich sei Elmec im Jahr 2005 als niederländisch-deutsches Joint-Venture gegründet worden und „deswegen hätten die königlichen Hoheiten sicherlich auch bei uns hereingeschaut“. Abgesehen von dieser verpassten Chance jedoch bereut der Diplom-Ingenieur den Umzug ein paar Kilometer weiter nach Westen im Essener Norden kaum.

Der neue Elmec-Firmensitz in Altenessen.

Denn der Grund für die räumliche Veränderung war eine neue, enge Kooperation mit der WESTPHAL GmbH & Co, die seit gut 60 Jahren auf die Reparatur und Wartung von Elektromotoren spezialisiert ist – „eine Dienstleistung, die wir zuvor nicht selbst anbieten konnten“, so Thimm. Die Zusammenführung der beiden Kundenstämme und deren gemeinsame Betreuung „hat sich geschäftlich sehr gut entwickelt“. Offenbar wissen es die Kunden zu schätzen, nun die komplette Instandhaltung Ihrer Krane inklusive der Antriebe aus einer Hand zu bekommen. Und so wuchs die Elmec GmbH in den vergangenen Jahren stetig.

Schlagartig verdoppelt hat Thimm die Zahl seiner Angestellten Mitte 2015 durch die Übernahme der KS Kran-Technik GmbH in Syke bei Bremen. Genau wie Elmec ist der mittelständische Betrieb ein Vertragshändler der Terex MHPS. Der Kranhersteller ermunterte Thimm zur Übernahme, als für KS ein neuer Inhaber und Geschäftsführer gesucht wurde. So rund wie im Ruhrgebiet laufe es am neuen norddeutschen Standort zwar noch nicht, da die ehemalige Geschäftsleitung vieles falsch gemacht habe. „Ich habe dort aber sehr gute Mitarbeiter und nicht zuletzt einen großen Stammkunden aus der Automobil-Industrie“, so Thimm. „Darauf lässt sich aufbauen.“

Damit sein Unternehmen in voraussichtlich zehn Jahren nicht in ähnliche Schwierigkeiten bei der Nachfolge-Regelung kommt wie KS, sorgt Thomas Thimm schon heute vor – gemeinsam mit Sohn Tobias, der derzeit als Vollzeitkraft im Büro aushilft. „Das hatte ich ursprünglich eigentlich nicht vor“, sagt er. Denn schließlich habe er sich vor sieben Jahren mit einer Veranstaltungsagentur ebenfalls selbstständig gemacht. „Aber mein Vater hatte 2013 einige Probleme mit der Buchführung und Verwaltung, nachdem eine wichtige Mitarbeiterin Mutter geworden ist und sich in die Elternzeit verabschiedet hatte. Da habe ich meine Hilfe angeboten. Und mittlerweile macht mir die Arbeit hier wirklich Spaß.“ Noch denkt Thimm senior, der dieser Tage seinen 55. Geburtstag feiert, freilich nicht ans Aufhören. „Andererseits muss man sehr frühzeitig anfangen, die Nachfolge zu regeln. Dabei spielt unter anderem ein langfristig tragfähiges Geschäftsmodell eine Rolle.“ Deshalb wolle er das Elmec-Dienstleistungsangebot nach und nach erweitern. Mit dem vorhandenen Fachwissen könne man zum Beispiel ohne weiteres technische Prüfungen auch für viele andere Geräte mit elektrischem Antrieb anbieten – etwa für Industrie-Tore.

In all dem Wandel ist auch nach dem Umzug das Triple Z eine Konstante geblieben in Thomas Thimms Leben: Regelmäßig kommt er an die Katernberger Straße, um im Bistro zu essen. Und um alte freundschaftliche Kontakte zu pflegen.