Was macht eigentlich… eine Werbeagentur 31 Meter über Essen?
31 Meter über Essen
Der Wasserturm in Essen-Bredeney ist 31 Meter hoch. Wer auf seiner Kuppel steht, befindet sich 199 Meter über dem Meeresspiegel und damit auf einem der höchsten Aussichtspunkte des Ruhrgebiets. Direkt unter der Kuppel liegt der Besprechungsraum von 31M.
Seit 2005 hat die Werbeagentur ihren Sitz im Wasserturm – und sich nach der Höhe des Turms benannt. Der Inhaber und Geschäftsführer, Dieter Rehmann, ist von dem Gebäude immer noch begeistert. „Für das Image einer Werbeagentur ist der Turm perfekt. Mit neuen Kunden komme ich darüber schnell ins Gespräch.“ Einziger Haken: „Im Winter zieht es unter der Kuppel ein wenig. Der kugelförmige Tank ist denkmalgeschützt und darf nicht isoliert werden.“ Wärmer ist es da in den beiden unteren Etagen des Wasserturms, den Büroräumen von 31M. Hier arbeitet der 55-Jährige für Kunden wie die Allbau AG, Tengelmann oder Steag und erstellt Werbung, Kommunikations- und Marketingstrategien.
Heute, im Wasserturm, hat Dieter Rehmann sechs Mitarbeiter – 2003 startete er als Ein-Mann-Betrieb. „Nach 15 Jahren als Texter in einer großen Werbeagentur hatte ich genug und brauchte eine neue Herausforderung.“ Zunächst arbeitete er für seinen früheren Arbeitgeber als freier Mitarbeiter weiter, später akquirierte er eigene Kunden und Aufträge. Das Büro zuhause wurde damit schnell zu klein; Dieter Rehmann zog mit einer Bürogemeinschaft ins Triple Z. „Die Miete dort war unschlagbar günstig. Außerdem ist Zentrumsleiter Dirk Otto ein exzellenter Netzwerker und verschaffte mir zum Beispiel einen Kontakt zur Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft.“ Das sei genauso wichtig gewesen, wie der Austausch mit anderen Gründern im Zentrum, die in einer ähnlichen Situation steckten.
Nach knapp zwei Jahren im Triple Z kam zufällig die Möglichkeit, in den Wasserturm zu ziehen. „Auch wenn die Miete dort höher ist: Ich hab‘ nicht lange überlegt“, sagt Dieter Rehmann, der seit dem allerdings einen Spitznamen hat. „‚Fahnenflüchtiger‘ nennt mich Dirk Otto spaßeshalber“, erzählt der Werbefachmann lächelnd. „Nachdem er mich im Wasserturm besucht hat, kann er meinen Umzug aber verstehen. Und selbst als Fahnenflüchtiger kann ich ihn auch heute noch jederzeit um Rat fragen.“